Als Christianisierung bezeichnet man die Verbreitung des christlichen Glaubens. In den ersten Jahrhunderten waren es in erster Linie keine Priester, sondern "normale" Christinnen und Christen, die für die Ausbreitung des Glaubens gesorgt haben. Später übernahmen vor allem Kirchenmenschen wie Mönche, Priester und Bischöfe diese Aufgabe. Allerdings fand die Christianisierung nicht auf dem Marktplatz beim normalen Volk statt, sondern in den Palästen. Als erstes sollten die heidnischen Stammesfürsten bekehrt und getauft werden. Denn sie waren nicht nur Könige, sondern auch Oberpriester und damit für die Religion des Volkes zuständig. Sie konnten entscheiden, was ihre Untertanen glauben.
Eine wichtige Rolle bei der Verbreitung spielten auch wandernde Missionarinnen und Missionare wie Bonifatius, sein Nachfolger Lul oder die Nonnen Lioba und Thekla. Missionaren ging es nicht darum, mit den Anhängerinnen und Anhängern anderer Religionen über ihre Vorstellungen, Bräuche und Kultur ins Gespräch zu kommenden. Für sie waren alle Menschen, die noch nicht getauft waren, „Heiden“, die noch unter der Herrschaft des Teufels waren. Davon wollten diese Missionare die Menschen "befreien". Es herrschte der Glaube, dass man den Menschen nur so das Heil bringen könne.
Die Christianisierung wurde nicht immer friedlich mit Argumenten und guten Beispielen vorangetrieben. Oft wurde dafür auch Gewalt angewendet. Zum Beispiel während der Sachsenkriege von Karl dem Großen oder während der Eroberung Lateinamerikas.
Christianisierung
- Ausbreitung des Christentums
James W. Brilmayer/Unsplash
Die Christianisierung ist die Verbreitung des christlichen Glaubens. Kreuze, wie sie auch im Bild zu sehen sind, gelten als Symbol für den christlichen Glauben
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