Kerzen spielen im Judentum eine wichtige Rolle: Mit dem Kerzenentzünden beginnt zum Beispiel der Schabbat.
In der jüdischen Tradition beginnt ein Tag immer mit Sonnenuntergang am Vorabend. Deshalb werden auch die Kerzen für den Schabbat am Freitagabend entzündet. Traditionell geschieht dies 18 Minuten bzw. ungefähr eine halbe Stunde vor Sonnenuntergang bzw. Schabbatbeginn. Denn an Schabbat selbst ist das Anzünden von Feuer verboten. Die Gründe dafür erläutern die biblischen Schriften der Tora und spätere rabbinische Texte wie Mischna und Talmud.
Mit dem Kerzenzünden beginnt der Schabbat: der „normale“, profane Wochentag wird unterschieden und getrennt vom heiligen Tag Schabbat. Für viele Jüdinnen und Juden ist der Moment des Kerzenzündens somit wie eine Tür, durch die man in den Schabbat eintritt.
Dieses Ritual kann sowohl in der eignen Wohnung als auch in der Synagoge stattfinden. Eine Idee, warum das Kerzenzünden am Schabbat so wichtig ist, besagt zum Beispiel, dass dadurch Friede im Haushalt einkehren und der Schabbat geehrt werden soll.
An Schabbat werden zwei Kerzen gezündet. Eine Kerze steht für bewahren, hebräisch schamor. Die andere Kerze steht für erinnern, hebräisch sachor. Die Kerzen werden traditionell von einer Frau gezündet. Männer dürfen diese Tätigkeit aber auch übernehmen. Sobald die Kerzen brennen, wird der Segensspruch zum Kerzenzünden gesagt: "Gesegnet seist Du, Adonai, unser Gott, König der Welt, der uns durch seine Gebote geheiligt hat und uns geboten hat, die Schabatkerzen zu zünden." Traditionell bedeckt man während des Sprechens die Augen.
Nach dem Segen schaut man in die Kerzen und wünscht dann allen Anwesenden einen friedlichen Schabbat. Auf Hebräisch heißt das „Schabbat Schalom“.
Kerzenanzünden im Judentum
- der Beginn des Schabbats
Prateek Gautam/Unsplash
Mit dem Kerzenentzünden beginnt im Judentum zum Beispiel der Schabbat.
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