Legenden sind ursprünglich Erzählungen über das Leben von Heiligen im Christentum. Es geht darum, wie sie zum Glauben an eine Religion fanden oder für ihre Überzeugungen leiden oder sogar sterben mussten. Solche Menschen nennt man Märtyrerinnen und Märtyrer. Häufig kommen in Legenden auch Wunder vor.
Durch die lebendige Erzählung dienten die Legenden der heiligen Menschen als Vorbild für ein frommes Leben. Oft wurden Legenden ausgeschmückt und nur der Kern der Geschichte entsprach noch den tatsächlichen Begebenheiten. Denn Legenden beruhen immer auf einem wahren Kern. Zum Beispiel dass es die Personen und die Orte wirklich gegeben hat. Die Details sind manchmal etwas verändert oder ausgeschmückt. Im Mittelalter wurden Legenden in Gottesdiensten vorgetragen und waren im Volk sehr weit verbreitet. Zur Zeit der Reformation änderte sich die Beliebtheit von Legenden, denn Martin Luther behauptete, sie seien frei erfunden.
Der Begriff „Legende“ als eine Beschreibung für etwas Unwahres wird heute noch verwendet, wenn man zum Beispiel sagt: „Es ist eine Legende, dass Jungen besser in Mathematik seien als Mädchen.“
Es gibt auch in anderen Religionen Legenden über wichtige Persönlichkeiten und es gibt auch Volkslegenden, die nichts mit Religionen zu tun haben. Eine der bekanntesten Geschichten ist die Legende von Robin Hood, der reiche Menschen bestahl und den armen Menschen half. Auch die Heldinnen und Helden der Volkslegenden können Vorbilder oder Idole sein.
Außerdem gibt es heute noch die Verwendung des Begriffs Legende für eine großartige Persönlichkeit, zum Beispiel bei Fußballern oder Musikerinnen: „Sie ist eine Musik-Legende.“ So wird der Begriff „Legende“ verwendet, wenn Menschen rückblickend etwas scheinbar Unmögliches erreicht haben und dadurch selbst zu einer Legende wurden.