Der moralische Gottesbeweis wurde vor allem von Immanuel Kant vertreten. Er war der Meinung, dass Gott nicht theoretisch bewiesen werden kann, sondern nur durch unser Gewissen, unsere Moral und unser Verantwortungsbewusstsein, also alles was uns „zum Menschen macht“. Wir fühlen uns schlecht, wenn wir schlechte Dinge tun, und können zwischen Gut und Böse unterscheiden. Doch woher kommt das? Die menschliche Vernunft und Moral kommen nicht von irgendwoher, dieses Denken beispielsweise, was gut ist und was böse ist, ist auf einen Gott zurückzuführen. Immanuel Kant möchte uns damit nicht unbedingt davon überzeugen, dass es Gott gibt, sondern möchte zeigen, dass es eine höhere Macht gibt, die uns dazu treibt, solche menschlichen Gefühle zu besitzen. Die Tatsache, dass es diese überhaupt gibt, soll schon genug Beweis sein.
Würde kein Gott existieren, so würde dem Menschen der Maßstab für “Gut” oder “Böse” fehlen. Es ist nicht daher auch nur logisch, dass es moralische Maßstäbe gibt. Wer Menschen Leid zugefügt hat, hat damals wie auch heute unmoralisch gehandelt. Diese Maßstäbe in der Vernunft des Menschen, was gut und was böse ist, mussten vorgegeben werden und sind somit auf einen Gott zurückzuführen. Kant setzt damit also die Existenz Gottes voraus.
Was bedeutet moralisch?
Moral wird als Bezeichnung für allgemein gültige Werte und Normen benutzt. Moralisch ist die- oder derjenige, die oder der nach den Vorstellungen der Gesellschaft handelt. Wer sich anders verhält, handelt unmoralisch.