Jerusalem ist die heiligste Stadt für Jüdinnen und Juden, weil dort das Zentralheiligtum, der Tempel, stand. Nicht nur während der drei Wallfahrtsfeste Pessach, Schawuot und Sukkot pilgern sehr viele Jüdinnen und Juden dorthin. Heute haben jüdische Gläubige noch weitere kleine Pilgerstätten auf der ganzen Welt, die jedoch nicht denselben Stellenwert haben wie Jerusalem.
Auf dem Tempelberg in Jerusalem standen nacheinander zwei Tempel. Sie waren das größte Heiligtum der Jüdinnen und Juden. Beide Tempel wurden von Feinden der jüdischen Menschen zerstört. Der letzte von ihnen im Jahr 70 nach Christi Geburt. Die Tora fordert jüdische Männer dazu auf, die Tempel während der Wallfahrtsfeste zu besuchen, dort Opfer zu bringen und sich vor Gott zu freuen. Die Feste erinnern an den Auszug der Jüdinnen und Juden aus Ägypten und an das Ende der Sklaverei, an den Empfang der Gebote und an die Bewahrung während der Wüstenwanderung.
Heute erinnert in Jerusalem nur noch die Westmauer an das zerstörte Heiligtum. Sie heißt auf Deutsch Klagemauer und ist ein Rest der Befestigungsmauer um den zweiten Tempel herum. Dorthin reisen viele Jüdinnen und Juden, um Gott nahe zu sein.