Weihnachten in anderen Ländern

- "Oh Mangobaum, oh Mangobaum ..."
Mädchen mit langen Haaren, weißen Gewändern und Kerzen in den Händen stehen in einer Reihe nebeneinander
epd-bild/Meike Böschemeyer
Schwedisches Lichtfest - Lucia Fest
Moritz Vogel

Nicht alle Christinnen und Christen auf der Welt feiern Weihnachten unter dem Tannenbaum. In manchen Ländern ist der Heilige Abend auch gar nicht der wichtigste Teil des Festes. Hier bekommst du einige Eindrücke von Weihnachten in anderen Ecken der Welt.

  • Amerikanerinnen und Amerikaner feiern am 25. Dezember Christmas, kurz „X-mas“ genannt. In den frühen Morgenstunden kommt „Santa Claus“ durch den Schornstein und bestückt die am Vorabend aufgehängten Strümpfe der Kinder mit Geschenken. Tagsüber finden überall riesige Paraden statt.
  • In Australien ist Heilig Abend Hochsommer. Viele Menschen treffen sich auf großen Wiesen, zünden sich eine Kerze an und singen Weihnachtslieder. Am 1. Feiertag finden an vielen Orten große Park- und Strandpartys statt.
  • Obwohl nur sehr wenige Chinesinnen und Chinesen christlich sind, werden in China zu Weihnachten viele Straßen und Plätze mit Lichtern, Tannen und Weihnachtsmännern dekoriert. Kinder finden ihre Geschenke in aufgespießten Strümpfen. Das neue Jahr begrüßen die Chinesinnen und Chinesen mit großem Glockengeläut. Es soll ihnen Harmonie bescheren.
  • In England gehören Heiligabend nach alter Tradition Plumpudding und Truthahn „Gregor" auf den Tisch. Wie in Amerika kommt „Santa Claus“ am nächsten Morgen mit Geschenken. Am 6. Januar gibt „Mari Lwyd" an der Haustür Rätsel auf. Wer die Antwort nicht weiß, wird von der weißen Gestalt gebissen und muss sie zum Essen einladen.
  • Viele Finninnen und Finnen schwitzen Heiligabend gemeinsam in der Sauna und verspeisen anschließend den „gebackenen Schweden". Das ist ein Weihnachtsschmaus aus Schweinefleisch.
  • In Frankreich dreht sich Heiligabend fast alles ums Festessen. Viele Familien besuchen später die Mitternachtsmesse. Der Weihnachtsmann „Père Noel" nutzt ihre Abwesenheit und steckt Geschenke in die Schuhe der Kinder, die frisch geputzt neben der Krippe stehen.
  • Griechische Kinder ziehen am 24. Dezember gerne mit Trommeln und Glocken durch die Straßen. Dazu singen sie Lobgesänge und bekommen dafür kleine Geschenke. Zwölf Nächte lang brennen an vielen Orten Weihnachtsfeuer. Sie sollen böse Kobolde vertreiben. In der Neujahrsnacht bringt der heilige Vassilius den Kindern Geschenke ans Bett. Am Nachmittag trifft sich die Familie zum Kuchenessen. Wer die eingebackene Goldmünze findet, darf auf ein gückliches Jahr hoffen. Höhepunkt des Weihnachtsfestes ist in Griechenland Epiphania am 6. Januar.
  • In Grönland, so heißt es, lebt der Weihnachtsmann in einer unterirdischen Höhle mitten im Eis. Er verteilt nicht nur Geschenke, sondern nimmt sie auch selbst gerne an. Besonders freut er sich über ausgediente Schnuller, die er in einer großen Glocke sammelt.
  • In Indien fühlen sich Tannen nicht wohl. Daher dekorieren Christinnen und Christen zu Weihnachten dort Bananenstauden oder einen Mangobaum.
  • Ehrgeizige Italienerinnen und Italiener wetteifern Weihnachten oft darum, wer die prächtigste Krippe vorweisen kann. Geschenke sind Glücksache. Jedes Familienmitglied zieht eine Zahl und erhält aus einem großen Sack das Päckchen, das seine Nummer trägt. Artige Kinder dürfen auf doppelte Freue hoffen. Ihnen bringt die Hexe „Befana" am 6. Januar ein zweites Mal Geschenke.
  • In Kolumbien beginnen die Weihnachtsfeierlichkeiten schon am 14. Dezember. Dann unternehmen viele Familien einen Ausflug in den Wald. Dort sammeln sie Moos, mit dem noch am selben Abend die Krippe geschmückt und ausgepolstert wird. Von nun an dient sie bis Weihnachten als abendlicher Treffpunkt zum gemeinsamen Beten, Feiern und Musizieren. Den Heiligen Abend erhellt ein großes Feuerwerk. Dazu tanzen viele Menschen auf der Straße herum. Geschenke für die Kinder gibt es erst am nächsten Morgen.
  • In Polen treffen sich Weihnachten viele Freunde und Verwandte zu einem großen Festessen mit Fisch. Anschließend werden Geschenke getauscht. Für unerwarteten Besuch steht immer ein Zusatzgedeck bereit.
  • In Russland gilt der Julianische Kalender. Heiligabend wird in Russland am 6. Januar, unserem Dreikönigstag, gefeiert. Väterchen Frost bringt den Kindern Geschenke - und zwar am 31.12., also an Silvester. Dabei hilft ihm stets seine Enkelin Snegurotschka.
  • In Schweden bringt die Heilige Lucia am 13. Dezember Licht ins Dunkel. Mädchen mit Lichtern ziehen an diesem Tag durch die Straßen.
  • Überall in Skandinavien feiern Menschen am Weihnachtstag das Mittwinterfest. Es heißt „Julfest“ und liegt dem Mittsommer am 24. Juni gegenüber. Mit ihm begrüßen viele Menschen in Schweden, Norwegen, Finnland und Dänemark nach altem Brauch das wiederkehrende Licht der wieder länger werdenden Tage. Auf dem Tisch stehen Julbrot und Julbier und überall in der Julstube liegt Julstroh verteilt. Erst am 13. Januar endet das Julfest mit einem großen Gelage.
  • Viele Menschen in Spanien freuen sich Weihnachten auf den Truthahnbraten. Nach dem Festessen besuchen sie die Messe und singen anschließend mit vielen Nachbarinnen und Nachbarn gemeinsam lustige Weihnachtslieder und tanzen dazu um ein großes Feuer herum. Auf die Bescherung müssen die Kinder bis zum 6. Januar warten, denn die bringen erst die Heiligen drei Könige mit.