Martin Luther

- protestierte gegen den Papst
Bronzestatue von Martin Luther in Eisleben.
nhermann/fotolia
Martin Luther übersetzte die Bibel in die deutsche Sprache.
Martin Luther wollte im Mittelalter die Katholische Kirche verändern. Seine Ideen führten zur Reformation und zur Gründung der Evangelischen Kirche. Außerdem übersetzte Luther die Bibel erstmalig in die deutsche Sprache.

Martin Luther lebte im Mittelalter und war sehr fromm und sehr gebildet. Er beherrschte nicht nur die Deutsche Sprache, sondern auch andere Sprachen. Deswegen konnte er die Bibel, die es damals nur in hebräischer, griechischer und lateinischer Sprache gab, lesen und selbst verstehen. Beim Lesen der Bibel verstand Martin Luther vieles ganz anders, als es von den Pfarrern und Gelehrten erzählt wurde. Und damit auch andere Menschen, die kein hebräisch, griechisch und lateinisch konnten, die Bibel selbst lesen können und verstehen konnten, hat er die Bibel ins Deutsche übersetzt. Diese Bibel wird auch Luther-Bibel genannt.
 
Das Leben der oberen Kirchenmänner und viele von ihnen gemachte Regeln passten aber gar nicht zu dem, was er in der Bibel stand. Zum Beispiel ging es den meisten Menschen damals sehr schlecht, aber der Papst und die Bischöfe lebten im Überfluss und ließen auch noch den prunkvollen Petersdom erbauen. Das nötige Geld holten sie sich vom Volk. Sie sollten Ablassbriefe kaufen. Dafür versprach ihnen der Papst die Vergebung ihrer Sünden. Sogar für ihre Verstorbenen sollten die Angehörigen bezahlen. Martin Luther gefiel das ganz und gar nicht und wollte deswegen die Ablassbriefe abschaffen. Er wollte nach der Bibel leben und konnte darin von den Machenschaften des Papstes nichts finden. Daher protestierte er gegen viele Anweisungen des Papstes. Deswegen werden seine Anhängerinnen und Anhänger auch Protestantinnen und Protestanten genannt.

Seine Gedanken formulierte Luther in 95 Thesen. Eine These ist eine Theorie oder ein Standpunkt. Die Thesen verschickte Luther an viele Adressen. Außerdem soll er sie in der Stadt Wittenberg ans Kirchentor genagelt haben, damit möglichst viele Menschen sie lesen. Das war der Beginn der Reformation. Sie führte zur Spaltung der Katholischen Kirche. Die Anhänger des Papstes blieben Katholikinnen und Katholiken, die Anhängerinnen und Anhänger von Martin Luther gründeten die evangelische Kirche.