Hallo Kristine. Buddhistinnen und Buddhisten selbst haben kaum Gräber, auf die sie eine Statue stellen können. Andere Religionen lehnen Gegenstände fremder Glaubensgemeinschaften als Grabschmuck meistens ab.
In Deutschland bestimmt vor allem jeder Friedhof selbst, welcher Grabschmuck erlaubt ist. Auch der Friedhof in deiner Nähe hat dafür eine Friedhofsordnung. Sie hängt in der Regel am Eingang aus.
Dies sind die Grab-Vorstellungen der einzelnen Religionen:
Grabvorstellung der...
verbrennen ihre Toten nach Möglichkeit. Die Asche des Verstorbenen verstreuen sie. Wo das nicht erlaubt ist, setzen sie die Urne oberirdisch in einer Urnenhalle oder in einem Urnenschrank bei. Dort ist kein Platz für einen Buddha.
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Juden
verehren nur den einen Gott. Daher ist ein Buddha auf einem jüdischen Friedhof ebenso fehl am Platz wie jede andere Figur. Außerdem kennen Jüdinnen und Juden ein Bilderverbot, das schon die Anfertigung von Statuen verbietet. Es heißt: „Mache dir kein Bildnis noch irgendein Gleichnis, weder von dem, was oben im Himmel, noch von dem, was unten auf Erden, noch von dem, was im Wasser unter der Erde ist: Bete sie nicht an und diene ihnen nicht!" (Exodus 20,4) Das Bilderverbot hat auch der Islam übernommen.
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Hindus
leben überwiegend in Indien. Dort verbrennen auch sie ihre Toten. Die Asche streuen sie in einen heiligen Fluss. Damit haben auch sie also gar kein Grab, das sie mit einem Buddha schmücken könnten. In anderen Ländern ist das Verstreuen der Asche verboten. In Deutschland ist eine Windbestattung nur auf ganz bestimmten Streufeldern erlaubt. Hier wurde im Jahr 2015 in Hamm der erste Friedhof für Hindus eingerichtet. Von oben gesehen bilden die Wege ein Rad mit acht Speichen: das Dharma-Rad.
dürfen zwischen einer Feuer-, Erd- und Seebestattung wählen. Auf ihren Gräbern dürfen neben einem Grabstein, einem Grablicht, Blumen und anderen Pflanzen auch ein Bild des Verstorbenen, festlicher Schmuck, ein Kreuz, Engel, oder andere Symbole der Religion stehen. Erlaubt sind sogar kleine Gegenstände, die einfach nur an den Verstorbenen erinnern. Ausgeschlossen sind aber Symbole, die dem Glauben der Christinnen und Christen widersprechen. Dazu gehört auch eine Buddha-Figur.
Auf einem Friedhof in Oberfranken hat eine Buddha-Figur einen Streit ausgelöst. Die Friedhofsverwaltung hat ihr einen Platzverweis erteilt. Der Angehörige eines Verstorbenen pocht aber darauf, dass die Buddha-Figur auf dem Grab stehen bleiben und Gelassenheit verbreiten darf.
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Muslime
haben ein Bilderverbot und glauben an Gott und nicht an Buddha. Daher würden sie sich auch zu Lebzeiten kaum einen Buddha ins Haus stellen. Davon abgesehen ist Grabschmuck im Islam unüblich. Musliminnen und Muslime begraben ihre Toten immer in einem Leichentuch in der Erde – mit dem Gesicht in Richtung Mekka.
begraben ihre Verstorbenen in einem Erdgrab. Dieses schmücken sie in der Regel mit Blumen und Pflanzen. Außerdem stellen die Angehörigen einen Grabstein auf. Wenn zum Beispiel ein buddhistisches Kind einen Buddha auf das Grab eines Bahai stellt, um damit seine Zuneigung zu zeigen, wird ihm das kein Bahai verbieten. Auf Dauer wird der Buddha dort aber nicht stehen bleiben.