In Jerusalem befinden sich die drittwichtigsten Stätten des Islams: der Felsendom und die Al-Aqsa-Moschee. Sie stehen auf dem Ort, den jüdische und christliche Gläubige als Tempelberg bezeichnen. Musliminnen und Muslime nennen ihn auch Al Haram al-Scharif. Das ist arabisch und bedeutet übersetzt "edles Heiligtum".
Ein wichtiger Bestandteil des islamischen Glaubens ist die Himmelfahrt Mohammeds. Nach der islamischen Überlieferung ist Mohammed auf seinem Himmelspferd Buraq in den Himmel geritten. Dort sei er den frühen Propheten des Judentums und Jesus begegnet. Startpunkt dieser Reise soll ein Felsen in Jerusalem gewesen sein. Musliminnen und Muslime bauten um diesen Fels herum Ende des 7. Jahrhunderts den Felsendom.
Der Felsendom ist keine Moschee, sondern ein Schrein. In seinem Inneren kann heute noch der nackte Stein des Berges besichtigt werden. Gläubige Musliminnen und Muslime erkennen auf der Oberfläche des Felsens den Fußabdruck des Propheten. Außerdem sollen dort Barthaare des Propheten Mohammed in einem kleinen Schrein aufbewahrt werden. Unter Forschenden ist es umstritten, in welchem Verhältnis dieser Felsen zu den vorherigen Tempelbauten steht. Manche Archäologen vermuten, dass sich an dieser Stelle das Allerheiligste oder der Brandopferaltar des antiken jüdischen Tempels befand.
Die eher unauffällige Al-Aqsa-Moschee gleich neben dem Felsendom gilt im Islam als drittheiligste Moschee. In der Anfangszeit beteten Musliminnen und Muslime auch nicht Richtung Mekka, sondern Richtung Jerusalem. Erst nachdem sich Mohammed mit den jüdischen Stämmen Medinas zerstritten hatte, änderte er die Gebetsrichtung zur Kaaba nach Mekka.
Bis heute ist es nur Musliminnen und Muslimen gestattet, auf dem Tempelberg zu beten. Nichtmuslime dürfen das Plateau als Touristin oder Tourist besuchen.