Im Judentum gibt es wie in jeder Religion typische Kleidungsstücke für bestimmte Anlässe. Kleiderregeln für den Alltag haben nur streng orthodoxe Jüdinnen und Juden.
In der Synagoge trägt jeder Mann eine kleine Kappe auf dem Kopf. Sie heißt Kippa und ist ein Zeichen der Ehrfurcht vor Gott. Auch im Alltag setzen viele Juden die Kippa auf. Sie wurde erst lange nach der Überlieferung der Tora eingeführt.
Zum Morgengebet ziehen Juden und auch liberale Jüdinnen einen weißen Gebetsmantel über und binden sich den Gebetsriemen um. Das Gewand heißt Tallit. An ihm sind kleine Fäden befestigt, die Zizit. Die Gebetsriemen heißen Tefillin.
Verheiratete Chassidim sieht man in manchen Gegenden häufig mit einem Schtreimel. Das ist eine warme Mütze, die ursprünglich nichts mit der Religion zu tun hatte. Der Schtreimel kommt aus dem osteuropäischen Judentum und gehörte zur dortigen Kultur. Die Chassidim gehören bestimmten, besonders frommen Glaubensrichtungen im Judentum an. Die verschiedenen Hüte verraten oft die Zugehörigkeit zu einer dieser Gruppen.
Frauen der Charedim, der sehr frommen, jüdischen Glaubensrichtung, verbergen ihren Körper unter einem bodenlangen Rock und langärmeligen, hochgeschlossenen Blusen oder Pullovern. Hut oder Perücke bedecken das Haar der verheirateten Frauen. Ihr Haar soll fremde Männer nicht verführen. Die Männer dieser streng orthodoxen Glaubensrichtung erkennst du an ihren langen Schläfenlocken, einem langen Bart, schwarzer Kleidung und einem hohen Hut.
Ziel jeder gläubigen Jüdin ist es, durch ihre Sittsamkeit, die auch durch die Kleidung sichtbar wird, in ihrer Umgebung aufzufallen. Deshalb werden sie auch im Sommer keine kurzen Röcke tragen und Oberteile mit mindestens halber Ärmellänge.