Kult

- die Verehrung der Göttinnen und Götter
Abendgebet der Mönche im Tempel Vat Xieng Thong in Luang Prabang, Laos
epd-bild/dreamtours
Bestimmte Kulte gibt es in allen Religionen. Im Bild sieht man buddhistische Mönche beim Abendgebet.

Ein Kult beschreibt religiöse oder andere spirituelle Handlungen. Häufig wird dabei etwas angebetet. Dafür gibt es manchmal bestimmte Orte für rituelle Handlungen. Das trifft auf alle Religionen zu.

Das Wort Kult stammt aus dem Lateinischen. Dort bedeutet cultus: Anbau und Pflege von Pflanzen oder Kunst sowie Verehrung oder Anbetung. Daraus hat sich im 17. Jahrhundert unserer Zeitrechnung die Beschreibung einer religiösen Verehrung entwickelt. Alles, was mit der Verehrung einer Gottheit zusammenhängt, wird also Kult genannt. Meist sind es festgelegte Rituale, wie beispielsweise Gottesdienste, aber auch Opferzeremonien, die zur Verehrung einer Göttin oder eines Gottes gehören. Als Kult kann allerdings auch die Verehrung einer besonders wichtigen Person oder eines Objekts gelten.

Gläubige vieler Religionen verehren deswegen einen oder mehrere Götter, Statuen, Ikonen, lebende oder verstorbene Menschen oder manchmal auch Gegenstände. Sie treffen sich zu gemeinsamen Feiern oder Gottesdiensten und führen rituelle Handlungen durch, zum Beispiel zur Aufnahme in die Glaubensgemeinschaften. Diese Feiern werden auch Kulthandlungen genannt. Das sind Versammlungen von Menschen, die nach einem bestimmten Plan ablaufen und das Ziel haben, mit dem verehrten Wesen (ob Gottheit, Mensch oder Gegenstand) in Verbindung zu treten. Ein Kult muss vorbereitet sein und folgt bestimmten Regeln, die sich die Gemeinschaft im Vorfeld gegeben hat und die als Tradition weitergegeben werden. Dieser spezielle Ablauf eines Kultes wird Ritus oder Ritual genannt. Ein Ritual kann zum Beispiel ein Gottesdienst sein. In den meisten Kulthandlungen werden auch Objekte benutzt, die in Verbindung mit dem Kult stehen. Das sind beispielsweise Gegenstände von verstorbenen Vorfahren, sogenannten Ahnen, in einem Ahnen- oder Totenkult oder Bilder oder Eigentum einer heiligen Person beim Heiligenkult. 

Ein Kult besteht also aus einem festen Ablauf. Aber was geschieht während einer Kulthandlung? Das kann ganz unterschiedlich sein und reicht von Ritualen und Opfergaben über Speisen, Tanz und Musik oder das Vorlesen von Texten. Wichtig sind außerdem die Symbole des Wesens, das verehrt wird, also zum Beispiel der Ort: ein Gotteshaus oder ritueller Platz. Auch Feste und Feiertage gehören dazu, ebenso wie wichtige Personen, die Wissen über den Ablauf des Rituals besitzen. Das sind beispielsweise Geistliche oder Gelehrte. 

Kulte stärken also die Religionsgemeinschaft als Ganzes und haben damit auch eine soziale Bedeutung. 

Der Begriff Kult wird im Alltag aber manchmal verwendet, wenn eine übertriebene Verehrung ausgedrückt werden soll. Deswegen fühlen sich manche Gläubige beleidigt, wenn andere Menschen ihren Glauben als Kult bezeichnen. Umgangssprachlich wird das Wort heute auch für die Beschreibung der Verehrung einer berühmten Person verwendet und hat damit häufig seinen religiösen Bezug verloren.