Semah

- ein besonderes Gebet der Alevitinnen und Aleviten
Im Kreis tanzende Mitglieder einer alevitischen Gemeinde.
epd-bild/Christopher Clem Franken
Das Semah ist ein wichtiger Teil der alevitischen Versammlungen, der Cem-Zeremonie.

Das Semah ist ein besonderes Gebet der Alevitinnen und Aleviten. Dazu drehen sich die Betenden während der Cem-Zeremonie zu den Klängen einer Laute im Kreis. Das Wort Semah bedeutet „Himmelsgewölbe“.

Während des Semah-Gebetes drehen sich die Teilnehmenden zu den Klängen eines Saz im Kreis. Das erinnert an die Wanderungen der Planeten um die Sonne, an die Bewegung der Erde, an die ständige Veränderung in der Natur und an den Kreislauf im gesamten Kosmos. Ein Saz ist eine Langhalslaute. Sie ähnelt einer dickbauchigen Gitarre.

Häufig stellen Alevitinnen und Aleviten während des Semah Kraniche dar. Die großen Zugvögel sind ein Symbol für gute Botschaften und für Treue in der Ehe. Darum sind sie vielen Alevitinnen und Aleviten sehr wichtig.

Es gibt unterschiedliche Semahs. Manche sind nach ihren Herkunftsorten benannt, zum Beispiel das Sivas-Erzincan Semahı, das Tokat-Turhal Semahı, das Hubyar Semahı oder das Fetihye Semahı. Andere tragen den Namen alevitischer Heiligtümer oder Persönlichkeiten, zum Beispiel Turna Semahı, Yahızır Semahı, Kırklar Semahı oder Has Nenni Semahı.

Das Semah und die Klänge der Saz sind Hauptbestandteile der alevitischen Lehre.