Noah

- baute ein Rettungsschiff und schloss einen Bund mit Gott
In der Evangelisch-Lutherischen Kirche von Reinhardtsdorf-Schöna befinden sich Emporen mit Bauernmalereien von Gottfried Scheucker und Johann Georg Walter, die 1711 vollendet wurden. Die Abbildungen stellen Episoden des Ersten und Zweiten Testaments als Bilderbibel für die leseunkundige Bevölkerung dar. Die Aufnahme vom 16.11.2006 zeigt Noah nach dem Ende der Sintflut, den Bundesschluß und den Regenbogen. Im Hintergrund steht die Arche Noah auf dem Berg Ararat.
epd-bild/Rainer Oettel
In der Evangelisch-Lutherischen Kirche von Reinhardtsdorf-Schöna befinden sich Emporen mit Bauernmalereien von Gottfried Scheucker und Johann Georg Walter, die 1711 vollendet wurden. Die Abbildungen stellen Episoden des Ersten und Zweiten Testaments als Bilderbibel für die leseunkundige Bevölkerung dar. Die Aufnahme vom 16.11.2006 zeigt Noah nach dem Ende der Sintflut, den Bundesschluß und den Regenbogen. Im Hintergrund steht die Arche Noah auf dem Berg Ararat.

Noah gehört zu den Urvätern des Judentums, aus dem sich später auch das Christentum, der Islam und weitere Religionen entwickelt haben. Für sie alle ist Noah ein großer Held, denn nach ihrem Glauben baute er einst die Arche-Noah. Mit diesem riesigen Schiff soll er die Menschheit und die Tiere während einer riesigen Flutkatastrophe vor dem Untergang gerettet haben.

Die Bibel der jüdischen und christlichen Gläubigen erzählt, dass sich die Menschen vor sehr langer Zeit einmal sehr schlecht benahmen. Danach stritten sie sich viel, waren böse zueinander, zerstörten die Natur und brachten sich gegenseitig um. Dass die Menschen die Schöpfung nicht zu schätzen wussten und sie mit Füßen traten, verärgerte Gott so sehr, dass er die Menschheit samt der ganzen Erde wieder vernichten wollte. Doch ein Mensch war anders: Noah. Er war gerecht, kümmerte sich um seine Mitmenschen und sorgte für die Tiere, Pflanzen und alles, was Gott geschaffen hatte. Das gefiel Gott so gut, dass er Noah und damit seiner Schöpfung noch eine letzte Chance geben wollte. 

Gott forderte Noah auf, ein riesiges Schiff zu bauen. Er sollte es Arche nennen. Als Passagiere durfte Noah nur seine Frau und seine drei Söhne Sem, Ham und Jafet mit ihren eigenen Frauen an Bord nehmen – und außerdem ein Paar von jeder Tierart sowie genug Vorrat für geraume Zeit.

Noah tat, was Gott gesagt hatte. Und kaum war die Arche fertig, beladen und gut verschlossen, brach das Unwetter los. Gott ließ so lange Blitze, Donner und gewaltige Regengüsse auf die Erde prasseln, bis nur noch die Arche aus dem Wasser ragte. Das Chaos tobte und tobte. Erst als alle anderen Menschen und Lebewesen ertrunken waren, ließ der Regen nach und die Erde kam wieder zum Vorschein.

Da schloss Gott mit Noah einen Bund. Gott versprach, nie wieder eine solche Sintflut auf die Erde zu schicken, die alles Leben vernichten könnte. Dafür sollte Noah dafür sorgen, dass sich die Menschen in Zukunft anständig benehmen und sieben Gebote befolgen. Sie sind nach Noah benannt und heißen die Noachidischen Gebote. Denn in der Bibel trägt Noah auch den Namen Noach. Die noachidischen Gebote verbieten Mord, Diebstahl, Götzenanbetung, Unzucht, Brutalität gegen Tiere und Gotteslästerung. Außerdem fordern sie die Menschen dazu auf, Gerichte einzuführen, die über die Gerechtigkeit wachen. Einige dieser Gesetze stehen heute im deutschen Grundgesetz.