Kalif

- verantwortet eine mehrheitlich muslimische Gemeinschaft
Mann mit Turban
© Fabien Bazanegue/Unsplash
Ein „Kalif“ ist ein religiösen Führer für eine muslimische Gemeinschaft, der als Nachfolger des Propheten Mohammed gilt. (Symbolbild eines Mann mit Turban).
Hamideh Mohagheghi

Kalif“ ist der Titel eines religiösen Führers für eine mehrheitlich muslimische Gemeinschaft. Der Begriff leitet sich von dem arabischen Wort „Khalifa“ ab, das auch im Koran vorkommt. Ein Khalifa ist im Koran ein Nachfolger oder auch ein Stellvertreter. Da kein Mensch ein Stellvertreter für Allah sein kann, wird der Begriff als Statthalter oder Verantwortlicher verstanden.

Ein Kalif sollte also ein Mensch sein, der in der Verantwortung vor Allah und den Menschen seine Gemeinschaft anführt. Manchmal wird Kalif auch als „Herrscher“ verstanden. Das ist allerdings nicht so gemeint. Ein Kalif soll seine Gemeinde mit Wissen und Fürsorge anführen, aber nicht über sie herrschen. Nach dem Propheten Muhammad haben vier Kalifen die Führung der Gemeinschaft in Mekka und Medina übernommen. Nach ihnen gab es weitere Anführer, die sich Kalifen genannt haben. Einige von ihnen haben aber immer mehr politische Macht übernommen und sich dann eher zu Herrschern entwickelt.

Heute wird der Begriff „Kalifat“ von extremen Gruppierungen verwendet, wie zum Beispiel von Anhängern des sogenannten „Islamischen Staats“ (IS). Die extremen Gruppierungen heute wollen allerdings anderen Menschen oft mit Gewalt vorschreiben in einem Kalifat zu leben, das von ihnen angeführt wird. Sie wollen dann darüber bestimmen, wie die Menschen dort leben sollen. Eine gute Regierung sorgt aber für Gerechtigkeit, Solidarität, Freiheit und Frieden. Das sind die Prinzipien für einen Staat nach islamischer Auffassung. Kalifat meinte ursprünglich die Gemeinschaft, für die ein Kalif verantwortlich war.