Beschneidung im Alevitentum

- Jungen bekommen einen Patenonkel zugeteilt
Baby hält Hand einer erwachsenen Person
© Khysrow Akbari/Unsplash
Der Junge, der beschnitten wird, bekommt einen Patenonkel, einen sogenannten Kirve, der ihn beim Heranwachsen begleitet.

Auch bei den Aleviten werden die Jungen beschnitten.

Dabei spielt bei den Alevitinnen und Aleviten das Ritual des „Kirvelik" eine bedeutende Rolle. Bei dem Beschneidungsritual gehen zwei Mitglieder von zwei verschiedenen Familien eine Verbindung ein, dies wird „Kirvelik“ genannt. Der Junge, der beschnitten wird, bekommt dabei eine Art Patenonkel, also einen Kirve zugeteilt. Er begleitet den Heranwachsenden auf seinem Lebensweg und unterstützt die Eltern bei der Erziehung des Kindes.

Diese Patenschaft wird mit einem Gelübde, dem „İkrar“, besiegelt. Dieser Patenonkel ist aber gar nicht sein echter Onkel, sondern er ist von einer anderen Familie. Mit der Patenschaft verschmelzen die Familien miteinander. Darum ist es ihnen für einen Zeitraum von sieben Generationen nicht erlaubt, untereinander zu heiraten.