Viele Jüdinnen und Juden werben für eine Haut-, Blut- oder Knochenmarkspende von gesunden Menschen. Über die Organspende nach dem Tod sind jüdische Gelehrte geteilter Meinung. Orthodoxe Jüdinnen und Juden lehnen Organspenden nach dem Tod strikt ab, viele liberale Gläubige setzen sich auch dafür ein.
Der Knackpunkt: Aus medizinischer Sicht ist ein Mensch tot, wenn sein Gehirn nicht mehr arbeitet. Nach jüdischem Glauben erlischt das Leben aber erst nach dem letzten Herzschlag. Wenn der Kreislauf nicht mehr funktioniert, sterben aber auch die Organe schnell ab und können niemanden mehr retten. Eine Ausnahme ist nur die Hornhaut der Augen.
Viele orthodoxe Jüdinnen und Juden haben noch einen weiteren Einwand. Nach ihrer Überzeugung haben die Menschen ihren Körper nur von Gott geliehen. Und was man geliehen hat, sollte man pflegen und in gutem Zustand zurückgeben. Daher ist ihnen die Bestattung eines unversehrten Körpers sehr wichtig und das macht eine Organspende unmöglich.
Viele liberale Jüdinnen und Juden sehen das anders. Sie halten es für wichtiger, einen Menschen zu retten als einen unversehrten Körper zu bestatten.
Organspende im Judentum
- für Orthodoxe nach dem Tod ein Tabu
yodiyim/fotolia
Eine Organspende kann das Leben anderer Menschen retten. Gespendet und transplantiert werden können: Herz, Lunge, Niere, Leber, Bauchspeicheldrüse (Pankreas), Dünndarm und Gewebe.
Organspende in anderen Religionen
Hier könnt ihr herausfinden, was andere Religionen zur Organspende sagen:
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