Organspende im Buddhismus

- Pros und Contras sorgen für inneren Zwiespalt und für Diskussionen
3-D-Darstellung der menschlichen Lunge.
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Eine Organspende kann das Leben anderer Menschen retten. Gespendet und transplantiert werden können: Bauchspeicheldrüse (Pankreas), Dünndarm, Herz, Lunge, Niere, Leber und Gewebe.

Wenn es um eine Organspende nach dem Tod geht, stecken viele Buddhistinnen und Buddhisten in der Klemme. Einerseits erhoffen sie sich davon positive Folgen für ihr nächstes Leben. Andererseits haben sie Angst, dass sie der Eingriff beim Sterben stört. Das Thema ist daher umstritten.

Für Buddhistinnen und Buddhisten gibt es nämlich keinen eindeutigen Todeszeitpunkt. Nach ihrem Glauben verlässt die Seele den Körper nicht immer mit der letzten Hirntätigkeit oder dem letzten Herzschlag, sondern bleibt manchmal noch eine Weile im Körper. Im Extremfall kommt sie dort sogar noch zur Erleuchtung. Dazu braucht sie jedoch Ruhe. Eine Organentnahme in diesem Moment bedeutet nach Überzeugung vieler Buddhistinnen und Buddhisten das Aus.

Andererseits kann sich eine Organspende nach dem Glauben der Buddhistinnen und Buddhisten sehr positiv auf das Karma und damit auf das nächste Leben auswirken.

Die Entscheidung für oder gegen eine Spende muss jede Buddhistin und jeder Buddhist selbst fällen, denn in dieser Religion gibt es kein Oberhaupt, das eine offizielle Meinung der Glaubensgemeinschaft zu diesem Thema vertritt. In Deutschland sind aber viele Gläubige Mitglied der Deutschen Buddhistischen Union, oder handeln zumindest nach ihren Empfehlungen. Auch dieser Verband rät dazu, dass jeder für sich selbst entscheidet. Den Angehörigen rät er, den Eingriff zu verhindern, wenn die oder der Verstorbene vor seinem Tod nicht ausdrücklich einer Organspende zugestimmt hat.