Chrisam

- das Salbungsöl
Bischof weiht die drei Heiligen Öle
epd-bild/Annette Zoepf
Bischof Konrad Zdarsa weiht während einer Chrisammmesse die drei Heiligen Öle (Chrisam, Katechumenenöl und Krankenöl), die in den katholischen Kirchengemeinden zur Salbung verwendet werden.

Das Wort „Chrisam“ stammt vom griechischen Wort „Chrisma“ ab, was Salbung bedeutet. Die Salbung mit Chrisam drückt aus, dass dieser gesalbte Mensch etwas ganz Besonderes ist. In dem Wort „Chrisam“ steckt auch das Wort „Christus“, was „der Gesalbte“ bedeutet. Jesus Christus heißt also übersetzt: „Jesus, der Gesalbte.“

Chrisam ist ein Öl, das aus Oliven hergestellt wird und mit verschiedenen Duftstoffen, wie Balsam angereichert wird. Mit diesem Öl werden in der katholischen Kirche die Sakramente verliehen. Zum Beispiel bei der Taufe, der Firmung, der Priester- und Bischofsweihe wird dieses Öl zur Salbung verwendet. Früher wurden nur Könige oder andere Herrscher gesalbt. Diese Würde wird nun auch sichtbar allen Menschen zuteil. Das Wort „Chrisam“ deutet darauf hin, dass der Mensch, der auch mit „Chrisam“ gesalbt wird, eine Verbindung zu Jesus herstellt, weil Jesus der Erste war, der gesalbt wurde und deswegen Jesus Christus genannt wurde.

„Chrisam“ kann nicht im Geschäft gekauft werden, sondern das Öl wird von einem Bischof gesegnet. Jedes Jahr am Mittwoch vor Ostern mischt ein Bischof dafür Olivenöl und Duftstoffe zusammen und segnet es mit einer besonderen Liturgie, die Chrisam-Messe genannt wird. Dieses geweihte Öl oder Chrisam wird dann an alle Kirchengemeinden eines Bistums verteilt, sodass dort Taufen und Firmungen mit diesem vom Bischof gesegneten Öl gefeiert werden können.

Das Ritual der Salbung stammt ursprünglich aus dem Judentum. Dort wurde der berufene König zum Gesalbten des jüdischen Volkes. Das Christentum und das Judentum stehen in dieser Hinsicht in direktem Zusammenhang.