Selbsttötung im Hinduismus

- das Urteil hängt von den Umständen ab
Schwarz-weiß Silhouette einer jungen Frau an einem Fenster, im Hintergrund eine Großstadt.
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Hindus lehnen Selbsttötung ab, weil sie generell gegen Gewalt sind. Aber sie verurteilen verzweifelte Menschen nicht, die bewusst verhungern oder verdursten.

Einen aktiven Suizid lehnen viele Hindus ab. Asketen und verzweifelte Menschen, die durch absolutes Fasten verhungern oder verdursten, verurteilen viele Hindus nicht.

Nach dem Glauben vieler Hindus wird fast jeder Mensch im nächsten Leben mit Krankheit oder anderen schlechten Bedingungen bestraft, wenn er sich selbst Gewalt antut und sich von eigener Hand tötet.
Auch manche Asketen beenden ihr Leben selbst. Sie verzichten so lange aufs Essen, bis sie verhungern. Dabei handeln sie aber nicht aus Verzweiflung, sondern aus religiösen Gründen. Mit ihrem Verzicht zeigen sie, dass sie geistig stark und über weltliche und körperliche Dinge erhaben sind. Diese Asketen nehmen sich nicht aktiv das Leben, sondern den Tod durch Verzicht auf Essen und Trinken nur in Kauf. Aus diesem Grund verehren viele Hindus diese Asketen sogar. Auch andere zutiefst verzweifelte Menschen verurteilen viele Hindus nicht, wenn sie als Methode der Selbsttötung das Verhungern oder Verdursten wählen.

Bis vor rund 200 Jahren sorgte ein besonderer Suizid unter Hindus sogar für Bewunderung. Sie galt Witwen, die sich mit ihren verstorbenen Ehemännern bei lebendigem Leibe verbrennen ließen. Der Grund für diesen Schritt war jedoch meist die pure Verzweiflung, denn mit dem Tod der Ehemänner haben die Frauen alles verloren, was ein Mensch zum Leben braucht. Heute ist diese Witwenverbrennung verboten.