Im Judentum ist eine Selbsttötung nur akzeptiert, wenn er einen Götzendienst, einen Inzest oder einen Mord verhindert. Schon seit langer Zeit diskutieren Rabbiner jedoch darüber, die strengen Regeln zu lockern, da sie einen Menschen nicht in seinem Inneren beurteilen können.
Traditionell gilt das Leben im Judentum als so heilig, dass nur Gott es beenden darf. Jüdinnen und Juden, die sich selbst getötet haben, erhalten daher in der Regel kein Totengebet, kein normales jüdisches Begräbnis und nur ein Grab am Rande des Friedhofs.
Nur in drei Ausnahmefällen gesteht das Judentum einem Juden oder einer Jüdin zu, sich selbst zu töten oder sich ohne Gegenwehr töten zu lassen. Das gilt, wenn sie oder er nur auf diese Weise einen Götzendienst, einen Inzest oder einen Mord verhindern kann. In diesen Fällen ist der Suizid ein Kiddusch Haschem, eine Heiligung Gottes. Dennoch wird auch in diesen Fällen kein Kaddisch gesprochen und die Angehörigen gelten auch nicht als »Awelim«, die die Gebote für Trauernde beachten müssen. Ihnen selbst sprechen die Gemeinde, Freunde und Nachbarn jedoch ihr Beileid aus und stehen ihnen auch sonst zur Seite. Das heißt: Viele Jüdinnen und Juden erweisen den Hinterbliebenen ihre Ehre, betrauern aber nicht den Verstorbenen, der sich selbst getötet hat.
Selbsttötung im Judentum
- ist nur in drei Fällen akzeptiert
Andrey Burmakin/fotolia
Die Selbsttötung ist im jüdischen Glauben nicht verboten. Aber viele Jüdinnen und Juden lehnen sie ab.
Selbsttötung in anderen Religionen
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