Christinnen und Christen versprechen sich vor dem Traualtar Liebe und Treue bis zum Tod. Für katholische Gläubige besiegelt die kirchliche Hochzeit sogar erst das Ja-Wort auf dem Standesamt.
Für eine Hochzeit ist die Kirche meist mit weißen Blumen und grünen Kränzen oder Girlanden geschmückt. Das Brautpaar und die Gäste sind oft sehr festlich gekleidet. Viele christliche Bräute tragen auch heute noch ein weißes Kleid, nach alter Tradition sogar mit Schleier, Schleppe und unzähligen Spitzen und Rüschen. Dazu ihre schönste Kette und Blumenschmuck. Weiß ist die Farbe der Unschuld. An ihrer Seite stand der Bräutigam früher immer im eleganten Anzug oder sogar Smoking mit weißem Hemd. Das ist auch heute noch häufig so, manchmal aber auch ganz anders.
Mucksmäuschenstill wird es in der Kirche, wenn sich das Brautpaar das Ja-Wort und sein Versprechen gibt: "... von diesem Tag an will ich dich nach Gottes Gebot lieben und ehren, an guten wie an schlechten Tagen, in Gesundheit und Krankheit, bis dass der Tod uns scheidet." So beginnt in der Kirche jede christliche Ehe. Dann wechseln Braut und Bräutigam die Ringe und der Pastor segnet das Paar.
Während einer christlichen Hochzeit sprechen alle gemeinsam das Glaubensbekenntnis und das Vaterunser. Außerdem singen Gäste und Gemeinde einige Lieder - meistens zur Orgel, manchmal auch zu anderen Instrumenten. Der Pastor oder die Pastorin hält eine kleine Predigt. Häufig tragen auch andere Gemeindemitglieder oder Freunde des Paares in der Kirche etwas zur Hochzeit bei.
Für Katholikinnen und Katholiken ist die Eheschließung eines von sieben Sakramenten. Das sind heilige Handlungen, mit denen sie bei wichtigen Ereignissen ihre besondere Verbundenheit mit Gott zeigen.
In der evangelischen Kirche wird die Ehe als Gabe Gottes verstanden. Anders als in der römisch-katholischen Kirche ist die Ehe für evangelische Christinnen und Christen nicht unauflösbar. Das heißt, dass sich Gläubige auch nach einer Scheidung der Ehe erneut in einer Kirche verheiraten können.