Leihmutterschaft im Judentum

- das Ergebnis ist wichtiger als die Methode
Ein Arzt hält sein Stethoskop auf den Bauch einer schwangeren Frau.
grki/fotolia
Im Judentum ist die Leihmutterschaft erlaubt. Kritiker sagen, dass die Mutterschaft abgewertet wird, weil Frauen als Brutkasten benutzt werden.

Im Judentum ist die Leihmutterschaft erlaubt, weil sie Kindern das Leben schenkt. Es gibt aber auch Kritik.

Viele Jüdinnen und Juden sagen, die Leihmutterschaft trägt dazu bei, dass Menschen das Leben geschenkt wird, die sonst nie geboren werden würden. Außerdem bewahre die Methode viele Paare vor Kinderlosigkeit und damit vor großer Trauer. Beide Gründe wiegen im Judentum schwer.

Daher zählt für viele Jüdinnen und Juden das Ergebnis in diesem Fall mehr als die Methode. Voraussetzung ist für die Befürworter jedoch, dass der Eingriff zur Einsetzung der befruchteten Eizelle fachgerecht durchgeführt und niemand verletzt wird.

Auch zu Abrahams Zeiten haben die Menschen das Thema sehr praktisch betrachtet. Die Bibel erzählt, dass Abrahams Frau Sara lange Zeit kein Kind bekommen konnte. Laut Überlieferung gab Sara ihre Magd Hagar ihrem Mann, damit sie durch diese „Leihmutter“ ein Kind bekäme. Hagar trug Abrahams ersten Sohn Ismael aus und brachte ihn zur Welt. Sara hatte nur so lange Anspruch auf Ismael, bis sie ein eigenes Kind zur Welt brachte. Nach der Geburt Isaaks gehörte Ismael seiner Mutter Hagar.

Es gibt aber auch Kritiker der Leihmutterschaft unter Jüdinnen und Juden. Sie kritisieren, dass Frauen durch die Leihmutterschaft als Brutkasten benutzt werden und die Methode die Mutterschaft abwertet.