Gläubige im Judentum und im Christentum glauben an den Messias, der die Menschen von Unterdrückung und Verfolgung befreit. Nach dem Glauben beider Religionen wird ihnen der Messias für alle Zeit Frieden bescheren und sie in das Reich Gottes führen. Jüdinnen und Juden glauben allerdings, dass der Messias erst am Ende der Zeiten kommen wird. Für Christinnen und Christen ist der Messias schon vor 2000 Jahren erschienen - in der Gestalt von Jesus Christus, der für sie der Sohn Gottes und sogar Gott selbst ist.
Das Wort Messias stammt von dem hebräischen Begriff „Maschiach“ ab. Es bedeutet „der Gesalbte Gottes“. In der hebräischen Bibel heißen die Könige und Priester so, denen bei ihrer feierlichen Ernennung zum Oberhaupt Öl auf ihr Haupt gestrichen wurde. Sogar die Gegenstände des Tempels waren "Gesalbte". Jüdinnen und Juden glauben, dass der Messias ein besonderer Gesandter Gottes sein wird, aber niemals Gott selbst. Denn im jüdischen Glaubensbekenntnis heißt es: „Höre Jissrael: ER unser Gott, ER Einer!“
Auch das griechische Wort Christos bedeutet "der Gesalbte Gottes". Nach dem Zweiten Testament der Christinnen und Christen erzählte Jesus von Gottes unendlicher Liebe zu den Menschen und versprach ihnen, dass Gottes Reich bald kommen werde. Dieses Versprechen gehört auch zum Vaterunser-Gebet der christlichen Gläubigen. Der Apostel Petrus soll zum ersten Mal von Jesus als Messias gesprochen haben. Simon soll ihn daraufhin „Christus, den Sohn des lebendigen Gottes“ genannt haben. Auch andere Anhänger von Jesus teilten schon damals die Meinung von Petrus und Simon. Andere Jüdinnen und Juden taten das nicht. Erst im 4. Jahrhundert setzte sich unter den Christinnen und Christen endgültig die Überzeugung von Jesus als Messias durch.
Messias
- der Gesalbte Gottes
epd-bild/Fröhlich
Jüdinnen und Juden glauben, dass der Messias am Ende aller Zeiten kommen wird. Christinnen und Christen glauben, dass er schon da war, in der Gestalt von Jesus Christus.
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