Homosexualität im Christentum

- die Meinungen gehen auseinander
Ein schwules Pärchen an seinem Hochzeitstag.
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Gleichgeschlechtliche Paare können den Segen der evangelischen Kirche bekommen. In der römisch-katholischen Kirche ist das nicht möglich.

Das Thema Homosexualität ist im Christentum gerade heiß umstritten. Viele Gläubige erkennen in der Homosexualität und in der Heterosexualität eine natürliche Veranlagung. Fast alle verurteilen daher die Ausgrenzung von Lesben und Schwulen. Allerdings haben die katholische und die evangelische Kirche unterschiedliche Vorstellungen davon, wie Homosexuelle mit ihren Gefühlen leben sollen und welche Aufgaben sie übernehmen dürfen.

Nach der offiziellen Meinung der römisch-katholischen Kirche ist gleichgeschlechtliche Liebe eine Sünde. Sie fordert Homosexuelle daher zur Enthaltsamkeit auf. Die gleichgeschlechtliche Ehe lehnt sie ab. Schwule dürfen in der römisch-katholischen Kirche auch nicht Priester, Bischof oder sogar Papst werden. Diese Haltung teilen aber lange nicht alle Anhängenden der römisch-katholischen Kirche.
Alt-Katholikinnen und Alt-Katholiken dürfen dagegen auch als Gleichgeschlechtliche eine Partnerschaft eingehen.

Die evangelische Kirche in Deutschland sieht das weniger streng. Auch sie sieht den Sinn von Sexualität in der Zeugung von Kindern. Ebenso wichtig ist die Sexualität für sie aber auch als Zeichen tiefster Liebe, Fürsorge und Verantwortung, die auch Homosexuelle füreinander empfinden und übernehmen. Jede evangelische Landeskirche entscheidet selbst, ob sie homosexuelle Mitarbeiter oder Mitarbeiterinnen einstellt. Die Pfarrer oder Bischöfinnen dürfen auch gleichgeschlechtlichen Paaren ihren Segen geben, dürfen das aber aus Gewissensgründen auch ablehnen.